Uber gibt auf
Uber gibt auf
Über Uber wurde schon viel berichtet – meistens negatives.
Die unter CEO und Gründer Travis Kalanick gepflegte hässliche Firmen Kultur führte letztlich sogar zu dessen Abberufung im Jahr 2018.
Travis Kalanick hatte aber früh erkannt, dass autonom fahrende Systeme schon kurz bis mittelfristig seinem Geschäftsmodell Probleme bereiten würden. Ohne Fahrer keine Fahrerkosten.
Uber versuchte daher zunächst über Waymo Zugang zur Technologie selbstfahrender Autos zu erhalten. Die geplante Kooperation scheiterte allerdings am mangelnden Interesse von Google.
So gründete Uber mit ATG (Advanced Technology Group) eine eigene Forschungsabteilung, die sich selbst mit autonom fahrenden Autos und Systemen beschäftigen sollte.
Kalanick wusste, dass die Zeit drängt. Immerhin hatte Google mit Waymo einige Jahre Vorsprung.
So wurde bei ATG unter viel Druck an autonom Taxis gearbeitet. Zunächst gab es einige Konflikte bezüglich Einhaltung von Standards mit dem Staat Kalifornien. 2018 kam es dann zum tödlichen Unfall in Phoenix. Eine Fußgängerin wurde von einem Uber Fahrzeug tödlich verletzt.
Uber verlor daraufhin seine Testlizenzen in Kalifornien und Arizona.
Anthony Levandowski muss ins Gefängnis
Zwischenzeitlich hatte es auch personell wieder einmal gebrannt. Anthony Levandowski war an Bord geholt worden. Der war zuvor bei Google. Dort war er in die Entwicklung von Lidar Systemen eingebunden. Er stieg bei Google aus und gründete ein eigenes Startup. Dieses wurde bereits kurz nach Gründung von Uber übernommen. Damit fingen die Probleme erst richtig an. Google reichte Klage gegen Levandowski und Uber ein. Man einigte sich zwar in einem Vergleich, Levandowski aber wurde sogar zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
CEO und Gründer Travis Kalanick musste gehen.
Khosrowshahi übernimmt und startet ATG neu
Dara Khosrowshahi übernahm 2017 das Ruder. Khosrowshahi hatte zuvor zwölf Jahre lang das Geschäft von Ex BDA geleitet. Unter ihm wurden 2019 auch wieder Testfahrten unter Uber ATG aufgenommen. Nachdem 2020 wegen Corona ein starker Umsatzeinbruch beim Fahrgeschäft stattfand, wurde der Druck für Uber immer stärker das teurere ATG Programm ein zu stellen.
Uber gibt auf
jetzt wurde das Projekt ATG an das Startup Aurora verkauft. Aurora erhält aber nicht nur die Roboter Taxi Forschungsabteilung von Uber, sondern auch noch 400 Millionen Dollar Cash.
Dafür muss die nur 600 Mitarbeiter starke Aurora 1200 Mitarbeiter von Uber ATG integrieren. Ein äußerst schwieriges Unterfangen.
mit diesem Schachzug entledigt sich Uber eines echten Cash Killers. Gleichzeitig aber verliert Uber auch den Zugriff auf die zukünftige existenzielle Technologie autonom fahrender Systeme.
So könnte es denn sein, dass Uber schon mittelfristig vom Markt verschwindet ohne jemals zuvor in die Gewinnzone gekommen zu sein.
Aktie und Realität
Unabhängig von obigen Ausführungen darf aber nicht verschwiegen werden, dass die Uber Aktie sich gerade im Laufe des Jahres 2020 sehr gut entwickelt hat. Das zeigt wieder einmal wie in der heutigen Zeit sich der Aktienmarkt entwickelt hat. Nicht mehr Bilanzzahlen, Aktiva oder sonstige Kenndaten sind entscheidend. Entscheidend ist die Story, die dahintersteht.
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