Chinesische Elektroauto Start-ups schlingern

Chinesische Elektroauto Start-ups schlingern.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters kürzlich meldete, brechen den chinesischen Elektroauto Herstellern die Umsätze ein. Aber auch die Investoren scheuen mittlerweile das Investment. 

Die Zurückhaltung der Investoren ist sicherlich zum einen durch die immer noch tiefroten Zahlen beim Elektroauto-Vorreiter Tesla zu erklären; zum anderen aber streicht die chinesische Regierung ihre Fördergelder.

Reuters verweist in seiner Meldung auf den Daten Anbieter PitchBook. Der hat ermittelt, dass die chinesischen Elektroauto Start-ups im laufenden Jahr nur noch 783 Millionen Dollar an frischem Kapital einwerben konnten. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 6 Milliarden Dollar. 

Ehrgeizige Ziele der chinesischen Regierung

Die chinesische Regierung hatte als Ziel für Elektroautos 20 % der jährlichen Neuzulassungen bis zum Jahr 2025 vorgegeben. Hiervon ist man faktisch noch weit entfernt. Nur fünf Prozent der Neuzulassungen in China gehen gegenwärtig in Elektroautos. 

Aufgrund der Förderung durch den Staat kam es in den vergangenen Jahren zu insgesamt etwa 330 Neugründungen von Elektroauto Firmen, die um die Subventionen durch den chinesischen Staat buhlen. 

NIO ES6 - Foto, von vorne - rot, Screenshot aus NIO
NIO ES6 – Foto NIO

Nur wenige dieser Start-ups haben es bisher geschafft wirklich serienreife Fahrzeuge auf den Markt zu.  Einige haben es noch bis zum Bau eines Prototyps geschafft.  Die meisten der Neugründungen scheinen aber mehr an Zuschüssen interessiert zu sein. Die chinesische Regierung hat nun darauf reagiert und strengere Voraussetzungen an die Subventionen geknüpft. Durch den Wegfall staatlicher Unterstützung steigen naturgemäß die Preise für die Fahrzeuge.  Lag der Zuwachs für Elektroautos in China 2018 noch bei 62%, so deuten neueste Zahlen daraufhin, dass in 2019 die Elektroauto Neuzulassungen auf unter 15% zurückgehen.

Chinesische Elektroauto Start-ups schlingern – Kostenkontrolle unabdingbar

Unter solchen Marktbedingungen hat sich das Investitionsklima deutlich eingetrübt.  Selbst den wenigen etablierten Start-ups wie Byton fällt das Einwerben frischen Kapitals zunehmend schwer.  So hat denn auch Byton`s Chef, Daniel Kircher, zuletzt darauf hingewiesen, dass es in Zukunft immer wichtiger werde die Kosten unter Kontrolle zu halten. 

Ein weiteres negatives Moment für Investitionen liefert ein anderes, eigentlich schon etabliertes Elektroauto Start-up: Nio.

Nachdem drei Autos von Nio in Flammen aufgegangen sind und aufgrund der zurückgefahrenen Fördermittel hat sich der Aktienkurs von Nio mehr als halbiert.

Unter solchen Rahmenbedingungen wird es in Zukunft für Elektroauto Start-ups zunehmend schwierig sich im Markt zu kapitalisieren.

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