Flugtaxi kommt
Flugtaxi kommt.
Es ist nun schon einige Jahre her, dass der damalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber seinen schon fast historischen Versprecher losließ:” Am Hauptbahnhof starten Sie Ihren Flug.”
Wie wir heute alle wissen ist das von Stoiber gemeinte Magnetschwebebahn Projekt, das Passagiere von der Münchner Innenstadt zum Flughafen bringen sollte, gescheitert.
Das damalige Prestigeobjekt Transrapid scheint heute ohnehin schon ein Relikt der Vergangenheit zu sein.
Nach neueren Ideen sollen zur Stau Bekämpfung zukünftig autonom fliegende Flugtaxis eingesetzt werden.
Eine Idee die vor noch nicht allzu langer Zeit allerorten zu Schmunzeln führte, beginnt täglich mehr und mehr Gestalt anzunehmen.
Alle machen mit
Start-ups wie z.B. die Firma Volocopter, aber auch Autohersteller, Taxi Vermittlungsdienste und extrovertierte Milliardäre sehen zunehmend ein echtes Geschäftsmodell in den Flugtaxis.
Von der Öffentlichkeit immer noch viel belächelt, lassen die Entwickler der Flugtaxis keinen Zweifel daran, dass es sich bei den Geräten nicht um Spielzeuge handelt, sondern um durchaus ernstzunehmende Geschäftsmodelle.
Das von der Firma Volocopter entwickelte Fluggerät wird von 18 Elektro Propellern mit jeweils 1,80 m Durchmesser angetrieben.
Der Volocopter soll bereits mehr als 600 Testflüge seit März 2016 absolviert haben.
Ein echter Durchbruch gelang dem Volocopter im September 2017: Ohne Piloten an Bord oder steuernd am Boden flog das autonome Lufttaxi acht Minuten lang am Himmel Dubais.
Aber auch Automobilfirmen wie Audi oder Flugzeugbauer wie Airbus stecken enorme Energien in die Entwicklung elektrisch betriebener autonom fliegender Taxis.
Mit etlichen Variationen ähneln jedoch alle Varianten den Quattro- oder Octocoptern mit denen wir bisher Videoaufnahmen von unserem Haus oder Boot gemacht haben.
Erprobt werden im Moment ein, zwei oder viersitzige Varianten.
Firmen wie das Münchner Start-up Lilium arbeiten mit schwenkbaren Rotoren. Mit solchen Lösungen sollen Geschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde möglich sein.

Zukünftig müssen insbesondere flugtechnisch anspruchsvolle Situationen wie der Übergang vom Abheben in den Streckenflug und das Anlanden gelöst werden.
Ein weiteres noch offenes Problem ist die Flugdauer, die im Wesentlichen an der Batterieleistung hängt.
Gegenwärtig sind nur Flugzeiten von unter 30 Minuten mit den Flug Taxis möglich.
Ehang, ein chinesisches Start-up, erreicht mit seinem Einsitzer Modell “184” bisher nur eine Flugzeit von 24 Minuten.

So stellt sich Ehang die Zukunft autonomer Flugtaxis vor – per App zum Ziel
Aber auch die Reichweite des Volocopter ist mit 27 km und 27 Minuten nicht berauschend. Des Weiteren ist die Zuladung beim Volocopter auf 2 Personen und insgesamt 160 kg beschränkt.

Aufgrund der ständigen Weiterentwicklung der Batterien sollte es sich hierbei jedoch nur noch um ein temporäres Problem handeln.
Dank der rasant fortschreitenden Entwicklung autonomer Autos ist es auch zu einem regelrechten Preisverfall für die Komponenten gekommen.
Günstige Einkaufspreise
Die günstigen Einkaufspreise müssen sich unmittelbar auf den Flugpreis niederschlagen, soll das Geschäftsmodell funktionieren, so Airbus Manager Bebesel.
Auch konkrete Preise für die Reise mit dem Flug Taxi werden schon benannt. So will das Wesslinger Start-up Lilium die Luftlinie von knapp 20 Kilometern vom New Yorker Flughafen John F. Kennedy nach Manhattan für zunächst 36 $ anbieten. Langfristig sollen die Preise nach Aussage Liliums auf 6 $ sinken.
Das wäre nur ein Zehntel dessen was das normale Taxi für die Fahrt vom Flughafen nach Manhattan verlangt.
Porsche Consulting geht in seinen Berechnungen – ausgehend von einem Flug vom Flughafen München in die Innenstadt – von einem Preis von ca. 100 € aus, was 30 € gegenüber der Taxifahrt mit dem konventionellen Auto teurer wäre.
Fahr Dienstleister Uber rechnet damit, dass die Betriebskosten eines Flugtaxis unter denen eines konventionellen Autos liegen.
Voraussetzung solcher Preise ist jedoch eine Massenproduktion der autonomen Fluggeräte. Porsche Consulting geht davon aus, dass bis zum Jahr 2035 etwa 23.000 Flug Taxis am Himmel sein werden. Die Umsatzerwartungen liegen bei mehr als 30 Milliarden Dollar. Andere Schätzungen gehen von mehreren 100 Milliarden Dollar aus.
Um das Projekt Flugtaxi zukünftig jedoch ernsthaft starten zu können müssen zunächst groß angelegte Feldversuche stattfinden. So hat der Fahrdienst Vermittler Uber ab spätestens 2020 die Möglichkeit in Dallas und Dubai seine autonomen Flug Taxis zu testen.
Flugtaxi und Politik
Aber auch Städte wie Hamburg und Ingolstadt haben sich bereits bei der EU als Test Regionen für Flugtaxis beworben
Auch in der Politik ist das Thema Flugtaxi längst angekommen. So will insbesondere der bayerische Ministerpräsident Markus Söder das Projekt Flugtaxi vorantreiben.
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