Daimlers Elektro-Schwertransporter eCascadia — Schon wirklich auf der Autobahn.

Daimlers Elektro-Schwertransporter eCascadia — Schon wirklich auf der Autobahn.

Fast im Verborgenen hat Daimler Trucks North America in den letzten Jahren an der Entwicklung seiner Elektro Trucks gearbeitet. Zwar war Tesla der erste, der einen vollelektrischen Truck präsentieren konnte, aber Daimler ist dafür der erste Hersteller der einen vollelektrischen Truck im regulären Verkehr bei Kunden einsetzt. 

Daimlers Elektro-Schwertransporter eCascadia – Erste eCascadia und eM2 an Kunden übergeben

Daimler Trucks North America übergab letzte Woche die ersten beiden eCascadia Semi (Sattelauflieger Zugmaschine) seiner Tochtergesellschaft Freightliner an zwei amerikanische Unternehmen. Einer ging an Penske Truck Leasing, einer an die NFI. 

Daimlers Elektro-Schwertransporter eCascadia
Daimlers Elektro-Schwertransporter eCascadia

Gebaut hat Daimler die beiden Elektro Schwerlast LKW für die Electric Innovation Fleet. An dem Bau der Fahrzeuge hat sich Kalifornien mit 16 Millionen Dollar beteiligt. Daimler will damit die Tauglichkeit von Elektro-LKW im tatsächlichen Betrieb testen. Um eine möglichst große Bandbreite an Kundenmeinungen zu erforschen, hat Daimler darüber hinaus einen Elektrofahrzeug Rat ins Leben gerufen.  38 Flottenbetreiber sollen alle potentiellen Hürden für den großflächigen Einsatz von gewerblichen Batterie Elektrofahrzeugen ermitteln.

Daimler gibt für den eCascadia eine Reichweite von 400 Kilometern an.  Die Batteriekapazität soll 550 kWh betragen. Eine 80% Ladung ist bereits nach 90 Minuten fertig. 

Tesla gibt Reichweiten von bis zu 800 km vor. 

Tesla will dagegen neben der Basisversion mit einer Reichweite von 480 Kilometern eine Top Version mit über 800 km Reichweite anbieten.  Hierbei betont Tesla-Chef Elon Musk, dass dies die Werte für einen vollgeladenen 40 Tonnen LKW sind. 

Den Verbrauch gibt Tesla mit zwei kWh pro Meile an. Das entspricht einem Verbrauch von etwa 125 kWh auf 100 km. Bei 800 km Reichweite müsste der Akku damit über 1.000 kWh Kapazität verfügen.

Mit einem spezielle Supercharger soll die 50 % Ladung in etwa 30 Minuten absolviert werden und weitere 400 km Fahrt ermöglichen.

Zuletzt hatte Tesla sogar von einer Reichweite von 960 km gesprochen. 

Tesla testet – Daimler rollt schon

Während Tesla seine Elektro-LKW bisher aber lediglich im eigenen Fuhrpark testet, ist Daimler faktisch schon ein Stück weiter. 

Daimler hat den erfolgreichsten LKW für schwere Langstrecken Transporte (Class 8), den Cascadia, elektrifiziert und an Kunden ausgeliefert.  Der eCascadia soll eine Reichweite von ca. 400km haben. 

Die 80 % Ladung ist in 90 Minuten absolviert und reicht dann für weitere 320 km. Der Freightliner eCascadia hat ein Gesamtgewicht von etwa 36 Tonnen. 

Für kürzere Strecken und im Zustellbetrieb auf der letzten Meile hat Daimler den Freightliner eM2 auf die Strecke gebracht. Der elektrische eM2 soll über eine Spitzenleistung von bis zu 480 PS verfügen. Die Batteriekapazität beträgt 325 kWh. Die Reichweite beträgt mit vollen Akku 370 km. Die 80 % Ladung reicht für weitere ca. 300 km. Das Gesamtgewicht des eM2 beträgt 11,8 Tonnen.

Für kürzere Strecken und im Zustellbetrieb auf der letzten Meile hat Daimler den Freightliner eM2 auf die Strecke gebracht. Der elektrische eM2 soll über eine Spitzenleistung von bis zu 480 PS verfügen. Die Batteriekapazität beträgt 325 kWh. Die Reichweite beträgt mit vollen Akku 370 km. Die 80 % Ladung reicht für weitere ca. 300 km. Das Gesamtgewicht des eM2 beträgt 11,8 Tonnen.
Freightliner eM2 – Foto Daimler

Noch in diesem Jahr sollen etwa 30 der beiden Elektro-LKW an die Kunden ausgeliefert werden.

Verkaufszahlen 

Freightliner ist der meistverkaufte Schwerlast Lastkraftwagen der Vereinigten Staaten. Martin Daum, Leiter Geschäftsbereich Daimler Trucks & Buses: „Wir sind der unangefochtene Weltmarktführer in der Lkw-Branche und wollen in dieser Position in Bezug auf Elektro-Lkw bleiben“. Dafür stellt Daimler 600 Millionen US Dollar in den nächsten zwei Jahren zur Verfügung. Damit sollen Forschung und Entwicklung im Bereich Elektrifizierung, Konnektivität und Automatisierung von Lastkraftwagen vorangetrieben werden. 

Bis 2021 will Daimler die Serienproduktion aufnehmen. Zu möglichen Mengen zu verkaufender Elektro-LKW sagte Daum:” Es ist sehr einfach, die ersten 1.000 Lastwagen in einem Staat zu subventionieren, aber es ist sehr schwierig, 50.000 pro Jahr zu subventionieren. Bestenfalls ist es eine Starthilfe, um die ersten Fahrzeuge auf die Straße zu bringen“ und: “Wenn wir im ersten Jahr 500 oder 1.000 verkaufen, wäre das meiner Meinung nach ein Erfolg. Wenn wir 10.000 verkaufen, wird das ein enormer Erfolg sein”.

Daimlers Elektro-Schwertransporter eCascadia – Preise der Elektro LKW

Zu den Preisen für den eCascadia hat sich Daimler ebenso wenig wie zu den Preisen für den eM2 geäußert.

Tesla hat nach eigenen Angaben bereits 2.000 Bestellungen in den Auftragsbüchern. Neben den USA kann der Tesla Truck seit kurzem auch in den Niederlanden, Großbritannien und Norwegen geordert werden. Für die Basisversion der Sattelzugmaschine des Elektro-LKW verlangt Tesla 130.000 Euro.  Dafür gibt es 475 km Reichweite. Für die stärkere Version mit 800 km Reichweite müssen 150.000 Euro bezahlt werden. Die Reservierung kostet jeweils 17.000 Euro. 

Elektro LKW eCascadia bei der Fahrt – so hört sich ein elektrischer LKW an
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