VW baut Elli – und Elli baut Wallboxen und liefert Strom

VW baut Elli – und Elli baut Wallboxen und liefert Strom.

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VW baut Elli. Und Elli heißt Electric Life. So hat VW seine neueste Tochtergesellschaft getauft. VW weiß, dass das Problem des Elektroautos nach wie vor die Tankstelle ist. Nur wenn der Kunde unproblematisch und ohne Angst, keine freie Säule zu finden, sein Auto laden kann, wird er auch in Zukunft ein Elektroauto kaufen.

Die konventionellen Tankstellen Betreiber wie Exxon, Shell, BP und andere (ehemaligen) Größen des Tankstellengeschäfts haben offensichtlich nicht verstanden, was die z.B. Saudis schon verstanden haben. Öl – zumindest als Treibstoffe für Fahrzeuge – hat seine Zukunft längst hinter sich. Die, die das Öl besitzen, wie zum Beispiel Kuwait, setzen schon lange auf Elektromobilität.

Aber auch VW hat nun offensichtlich erkannt, dass sich neben dem vielleicht wirklich Margen schwächeren Elektroauto, jetzt dafür und daneben, auch anderweitig viel Geld verdienen lässt.

VW reagiert

Mit Elli wurde nach über einjähriger Planung eine Firma ins Leben gerufen, die sich rund um die Dienstleistungen der Elektromobilität und als Hersteller und Lieferant von Wall Boxen und Strom positionieren soll.

Zum einen ist geplant eine eigene Wallbox auf den Markt zu bringen die sich im Preissegment unterhalb 500 € bewegen soll. Die geplante Elli Wallbox leistet in der kleinen Version 11 Kilowatt. Eine größere Version der Wallbox von Elli soll mit 22 Kilowatt laden.

VW will diese Wallboxen über sein Händlernetz und über einen eigenen Webshop vertreiben.

Montage über eingebundene Subunternehmer?

VW will künftig dem Kunden, der ein neues E-Auto aus der I.D. Serie kauft, auch direkt die Lieferung und Montage der Wallbox mit anbieten.

Hierzu soll ein Partnernetzwerk aufgebaut werden.

Nur grüner Strom macht wirklich Öko

Nur wenn der Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt wird, kann die Klimabilanz nachhaltig verbessert werden. Es macht wenig Sinn zunächst Kohle zu verstromen, um damit dann elektrisch angetriebene Autos zu versorgen.

Diesem ganzheitlichen Ansatz folgt nun auch VW offensichtlich.

Der von VW im Rahmen von Elli angebotene Strom soll in jedem Fall grüner Strom sein.

Schon am 1. Februar 2019 will Elli auf dem Markt sein mit seinem Ökostrom Angebot. Das soll übrigens auch für nicht VW Kunden zur Verfügung stehen.

Gegenwärtig muss allerdings wohl noch der allergrößte Teil zugekauft werden.

VW plant eigene Windräder

Gleichzeitig plant VW aber in Salzgitter einen eigenen Windpark zu errichten.  Die Windräder sollen zusammen mehr als 12 MW leisten.

Der Vorstoß von VW wird von den Energie-Anbietern verhalten kommentiert. Zwar begrüße man die Einsicht von VW in die Notwendigkeit einer großflächigen Infrastruktur für Elektroautos, arbeite aber seit längerem sowieso an solchen Ladeinfrastruktur Systemen.

… und hatte schon mal Pech

Ein früher erster Einstieg von VW in den Energiemarkt war nicht von großem Erfolg gekrönt.  2009 startete der Konzern zusammen mit dem Öko Energieanbieter Lichtblick ein Joint Venture zum Bau und Vertrieb von Blockheizkraftwerken für das Eigenheim. Das Projekt wurde allerdings 2014 wieder eingestellt.

Fazit:

VW bringt über seine Tochterfirma Elli hier nicht etwas wirklich Neues in den Markt. Wallbox Anbieter in der 500 Euro Klasse bei 11 kW Leistung sind mittlerweile Standard und werden selbst von etablierten Wallbox Herstellern über die üblichen Plattformen wie Amazon vertrieben.

Einen Elektrohandwerker zu finden, der mir die Box anschließt, war und ist auch nicht das Problem – hier entstehen im Zweifel auch die höheren Kosten.

(s. Beitrag : https://emoove.net/adac-wallbox-test-12-ladeboxen-im-test-3-x-mangelhaft)

Und als Wallbox / Energieanbieter hat VWs Tochter Elli auch nur dann wirklich eine Berechtigung, wenn Sie den Schwerpunkt ihres Angebotes auch auf wirklich 100%-igen Ökostrom legt.

Wünschenswert wäre zum Beispiel eine neue bezahlbare Lösung zumindest für die eigene Garage in Form eines Induktiv-Lade-Systems.  Auf lange Sicht möchte auch niemand mit irgendwelchen Kabeln auf der Straße rumhantieren. Auch hieran sollte verstärkt gearbeitet werden.