Ford und JLR (Jaguar Land Rover) planen drastischen Stellenabbau
Ford und JLR (Jaguar Land Rover) planen drastischen Stellenabbau.
Bereits vor einer Woche hatte Jaguar Land Rover (JLR) angekündigt insgesamt 4.500 Arbeitsplätze abzubauen. Das entspricht etwa 10% der Belegschaft. Der JLR Eigentümer, die indische Tata, hatte bereits im September angekündigt durch Restrukturierungen mindestens 2,8 Milliarden Euro einsparen zu wollen.
Der Vorstandschef von JLR, Ralf Speth, führte dazu aus, dass ein “robustes langfristiges Wachstum nur durch konsequente Kosteneinsparungen” zu erreichen sei. Jaguar Land Rover hatte im abgelaufenen Jahr 2018 insgesamt fast 4,6% weniger Fahrzeuge als im Vorjahr verkauft.
Nur eine knappe Woche später verkündet jetzt auch der Europa-Chef von Ford, Steven Armstrong, dass man in Europa eine signifikante Zahl von Arbeitsplätzen abbauen müsse. Eine genaue Zahl wollte Armstrong indes nicht nennen.
Ford hatte sogar Rückzug aus Europa auf dem Plan
Armstrong gab zu, dass man sogar einen kompletten Rückzug aus Europa diskutiert hat.
Ford hatte bereits in der Vergangenheit Im Jahr 2014 sein Werk im belgischen Genk geschlossen. Fest steht wohl auch schon die Schließung des französischen Getriebewerk in Bordeaux. Ebenso ist wohl auch schon beschlossene Sache, dass im Standort Saarlouis die Produktion des Kompakt Vans C-Max eingestellt wird.
Fast die Hälfte seiner gesamten Mitarbeiterschaft von 53.000 Menschen beschäftigt Ford allein in Deutschland (24.000). Mitarbeiter Einsparungen sollen in ganz Europa stattfinden und sowohl Produktion als auch Verwaltung betreffen.
Das gesamte europäische Geschäft von Ford ist seit Jahren defizitär. Ford Chef Armstrong betonte, dass seine Firma in Europa ” nie wirklich nachhaltig profitabel” war.
Nach langer Diskussion sei man aber zum Schluss gekommen, dass man nicht wie General Motors mit seiner Tochter Opel (durch den Verkauf an PSA) sich insgesamt vom europäischen Markt zurückziehen will.
Vielmehr soll nun die gesamte Produktpalette neu ausgerichtet werden. Insbesondere soll in Zukunft von jedem Fahrzeug eine Variante mit Elektromotor angeboten werden.
Ford diskutiert diesbezüglich seit längerem mit VW die Lizenzierung des VW Elektrobaukastens MEB aus dem VW Konzern.
Im Gegenzug plant VW dem Vernehmen nach eine Investition im Bereich autonomes Fahren bei Ford. Dies hätte für VW den Vorteil, dass man so leichter Zugang zum amerikanischen Markt erhält, wo eine Zulassung zu Tests mit autonomen Fahrzeugen erheblich einfacher zu erhalten ist als in Europa.