Nissan beendet Ära Carlos Ghosn

Nissan beendet Ära Carlos Ghosn.

“Le cost killer”, so wird er gerne in Frankreich genannt.

Der mächtigste Mann der Automobilbranche hatte einst Nissan vor der Insolvenz gerettet. Sein Ruf in Japan reichte so weit, dass er sogar zum Manga Comic Helden aufstieg, was ihm den Ruf des Manga Managers einbrachte.

Nun wirft man ihm vor, dass er die Kosten überall gekillt habe – nur nicht bei sich selbst.

Ghosn`s Gehalt belief sich in 2017 auf über 17 Millionen Euro. 7,4 Millionen hatte der 64-Jährige von Renault erhalten. Nissan hatte dann auch noch einmal 9,2 Millionen für 2017 überwiesen.

Das war Ghosn offenbar zu wenig. So soll er Firmengelder für private Zwecke verwendet haben und seine Einkünfte falsch deklariert haben.

Ghosn war daraufhin in Japan festgenommen worden.

Inzwischen hat der japanische Autokonzern Nissan Carlos Ghosn die Vertretungsmacht entzogen.

Nachdem Ghosn Nissan gerettet hatte, schmiedete er eine Allianz mit Renault und Mitsubishi. Zuletzt stand der Spitzenmanager allen drei Firmen als Vorstand vor.

450.000 Mitarbeiter in  fast 200 Ländern und ein Jahresabsatz von fast 10,6 Millionen Autos hatten den Automanager aus seiner Sicht unangreifbar gemacht.  So führte er die Geschäfte absolutistisch. Widerspruch im Konzern wurde nicht geduldet.

Nun hat der Verwaltungsrat von Nissan Motor seinen Vorsitzenden Carlos Ghosn abgesetzt. Die Entscheidung im Nissan Verwaltungsrat für die Absetzung von Ghosn fiel einstimmig.

Anders als Nissan hat Renault seinen Spitzenmanager offiziell im Amt gelassen.

Aber auch wenn Renault 43% an Nissan hält, haben die Franzosen dennoch nur geringe Mitspracherechte. Ghosn selbst hatte zusammen mit Nissan seinerzeit in harten Verhandlungen den französischen Staatseinfluss begrenzt. Renault  muss nach der damaligen Vereinbarung bei Entscheidungen über die Ernennung, Entlassung und Vergütung von Mitgliedern des Verwaltungsrates den Empfehlungen des Verwaltungsrates von Nissan folgen.

Oder Ghosn nur Opfer ?

Von französischer Seite ist zu hören, dass Ghosn möglicherweise Opfer einer Palastrevolution sei. Er hatte zuletzt versucht eine Fusion von Nissan und Renault voranzutreiben.  Dieses Vorhaben wurde von Nissan und dem Nissan Unternehmenschef Hiroto Saikawa von vornherein abgelehnt.

Ghosn wird von der Staatsanwaltschaft Tokyo vorgeworfen, sein Einkommen um fast 40 Millionen Euro in den Jahren 2011 bis 2015 zu gering angegeben zu haben.

Im Falle einer Verurteilung drohen dem Manager bis zu zehn Jahren Haft.