Borgward in Bewegung

Borgward in Bewegung.   

Vor einigen Jahren hatte der chinesische Autobauer Foton die Namensrechte an Borgward erworben.1961 war die deutsche Traditionsmarke in Konkurs gegangen.

Unter dem Mutterkonzern Foton wurden drei Modelle von Borgward entwickelt: BX5, BX6 und BX7, allesamt SUVs.

Hergestellt wird gegenwärtig nur der BX7 als Verbrenner mit 224 PS. Vom BX7 wurden zwischenzeitlich über 100.000 Stück produziert und vorwiegend in China, Südamerika und in den Nahen Osten verkauft.

Nachdem Borgward in den ersten neun Monaten des Jahres 2018 bereits 215 Millionen Euro Verluste angehäuft hat, hat nun Foton Borgward an den chinesischen Taxidienst Ucar verkauft. Für eine ⅔ Beteiligung sollen 508 Millionen Euro geflossen sein.

Ucar ist hinter Didi der zweitgrößte chinesische Fahrdienstleister. Ucar bedient dabei einen eher exklusiven Markt. Der Schwerpunkt von Ucar liegt auf Limousinen Service und Chauffeur Diensten.

Anders als die Wettbewerber von Didi und Uber stellt Ucar aber seinen Fahrern die Fahrzeuge.

Es wird vermutet, dass das auch der Grund für den Einstieg von Ucar bei Borgward ist. Vermutlich will Ucar mit Borgward eigene Fahrzeuge für seinen in China äußerst erfolgreichen Chauffeurservice anbieten.

Auch Wechsel in der Chefetage

Mit dem Eigentümerwechsel gab es auch einen Wechsel an der Spitze von Borgward. Die Firma wird jetzt von Bruno Lambert geleitet. Lambert hat über ein Jahrzehnt beim österreichischen Autozulieferer Magna-Steyr gearbeitet. Danach war er als Chef zu Iconiq Motors gewechselt. Ioniq Motors ist ein Start-Up, dass Elektroautos produziert.

Diese Erfahrung dürfte Lambert jetzt zu Gute kommen, da Borgward beabsichtigt, den BX7 als BX7i Elektro demnächst auf den Markt zu bringen.

Noch vor einem Monat hatte es bereits einen Wechsel im Vorstandsvorsitz gegeben. Der frühere Rolls-Royce Manager Philip Koehn hatte nach nur sechs Monaten das Handtuch geworfen. Abgelöst wurde er noch im Dezember von Xiuzhan Zhu, der bereits seit 2015 im Unternehmen für Einkauf und Strategie zuständig war.

Borgward wollte zunächst die Endmontage seiner Fahrzeuge in Bremen ansiedeln. Bis vor einigen Tagen hatte Foton/Borgward eine Option für ein Gewerbegrundstück mit 140.000 Quadratmetern in Bremen. Borgward ließ die Option verfallen.